In der heutigen schnelllebigen Welt, in der Stress und Hektik zum Alltag gehören, rückt das Thema Selbstfürsorge immer mehr in den Fokus. Eine der effektivsten Methoden, um das eigene Wohlbefinden zu steigern, ist die Achtsamkeit. Doch was genau bedeutet Achtsamkeit, und wie kann sie in die Selbstfürsorge integriert werden? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Rolle der Achtsamkeit in der Selbstfürsorge und schauen uns verschiedene Techniken an, die dabei helfen können, das persönliche Wohlbefinden zu fördern.

Was genau ist Achtsamkeit?

Achtsamkeit ist die Praxis, im gegenwärtigen Moment zu leben und die eigenen Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen bewusst wahrzunehmen, ohne sie jedoch zu bewerten. Diese Technik hat ihre Wurzeln in der buddhistischen Tradition, hat jedoch in den letzten Jahrzehnten auch in der westlichen Psychologie an Bedeutung gewonnen. Achtsamkeit kann auf sehr viele Bereiche in unserem Leben einen Einfluss haben, dazu habe ich dir im weiteren Artikel einige Beispiele aufgeschrieben.

Warum sind Bewertungen nicht hilfreich?

Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass besonders die Bewertungen von Emotionen und Situationen ziemlich schwer sein können abzustellen. Sie „kommen einfach“, eine Stimme drängt sich in den Vordergrund und beginnt zu kommentieren. In der Vergangenheit liess ich sie oft gewähren, da die aufgebrachte Energie und Konzentration, um sie zum Schweigen zu bringen, für mich den Aufwand nicht wert erschien. Das Nicht-Bewerten ist jedoch ein zentraler Aspekt der Achtsamkeit und der Mühe, um sie für diesen Moment aus dem Bewusstsein zu verbannen, mehr als wert. Es braucht natürlich Übung und wird dir am Anfang vielleicht auch nicht ganz leichtfallen, aber nach einigen Wiederholungen wirst du bereits Fortschritte bemerken. Hier schreibe ich dir noch eine kurze Zusammenfassung der Gründe, warum es so wichtig bei den Achtsamkeitsübungen ist, bewertungsfrei zu sein:

Förderung der Akzeptanz: Wenn wir unsere Erfahrungen nicht bewerten, lernen wir, sie so zu akzeptieren, wie sie sind. Dies fördert eine Haltung der Offenheit und des Verständnisses gegenüber uns selbst und unseren Emotionen, anstatt sie als gut oder schlecht zu klassifizieren. Diese Akzeptanz kann dir dabei helfen, inneren Frieden zu finden.

Reduzierung von Stress und Angst: Bewertungen führen oft zu negativen Gedankenmustern, die Stress und Angst verstärken können. Wenn wir beispielsweise unsere Gedanken als „schlecht“ oder „falsch“ empfinden, können wir uns in einem Kreislauf von Selbstkritik und Unruhe verlieren. Durch das Nicht-Bewerten können wir diesen Kreislauf durchbrechen und eine entspannendere Perspektive einnehmen.

Erhöhung der Selbstwahrnehmung: Achtsamkeit ermutigt uns, unsere Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne sie zu bewerten. Dies fördert ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere Reaktionen. Wir lernen, unsere Emotionen und Gedanken als vorübergehende Ereignisse zu betrachten, die kommen und gehen, anstatt uns mit ihnen zu identifizieren.

Verbesserung der emotionalen Resilienz: Wenn wir lernen, unsere Erfahrungen ohne Urteil zu akzeptieren, entwickeln wir eine größere emotionale Resilienz. Wir sind besser in der Lage, mit schwierigen Gefühlen umzugehen, weil wir sie nicht als Bedrohung oder Schwäche ansehen, sondern als Teil unseres menschlichen Erlebens.

Förderung von Mitgefühl: Das Nicht-Bewerten unserer eigenen Erfahrungen kann dazu führen, dass wir mitfühlender gegenüber anderen werden. Wenn wir uns selbst mit Freundlichkeit und Verständnis begegnen, sind wir eher in der Lage, auch anderen gegenüber Mitgefühl zu zeigen.

Erhöhung der Präsenz: Bewertungen lenken oft unsere Aufmerksamkeit von dem ab, was im Moment geschieht, hin zu Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft. Indem wir uns darauf konzentrieren, nicht zu bewerten, können wir uns besser auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und die Erfahrungen intensiver wahrnehmen.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Selbstfürsorge bedeutet, aktiv für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Es geht darum, sich selbst die gleiche Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge zu schenken, die man einem geliebten Menschen geben würde. Hier kommt die Achtsamkeit ins Spiel: Durch achtsame Praktiken kann man lernen, die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und zu erfüllen. Achtsamkeit fördert ein tiefes Verständnis für den eigenen Körper und Geist, was es einfacher macht, sich um sich selbst zu kümmern. Mir helfen positive und angenehme Gerüche z.B. von Räucherstäbchen oder Körperöl, das ich nach dem Duschen bewusst und achtsam in meine Haut einmassiere. Es unterstützt mich dabei im Moment zu bleiben und den Augenblick gedankenfrei zu geniessen.

Achtsamkeitstechniken zur Förderung des Wohlbefindens

  1. Meditation: Eine der bekanntesten Achtsamkeitstechniken ist die Meditation. Tägliche Meditationsübungen, auch nur für einige Minuten, können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Es gibt verschiedene Formen der Meditation, darunter die geführte Meditation und die Atemmeditation, die beide leicht in den Alltag integriert werden können.
  2. Achtsames Atmen: Das bewusste Atmen ist eine einfache, aber wirkungsvolle Technik. Indem man sich auf den Atem konzentriert und ihn wahrnimmt, kann man sich schnell entspannen und im Moment ankommen. Diese Technik kann überall und jederzeit angewendet werden.
  3. Achtsame Bewegung: Aktivitäten wie Yoga oder Tai Chi kombinieren Bewegung mit Achtsamkeit. Diese Praktiken fördern nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern helfen auch, den Geist zu klären und das emotionale Gleichgewicht zu stärken.
  4. Achtsames Essen: Bei der achtsamen Ernährung geht es darum, die Mahlzeiten bewusst zu genießen und auf den Geschmack, die Textur und die Aromen der Speisen zu achten. Dies fördert nicht nur eine gesunde Beziehung zum Essen, sondern kann auch helfen, übermäßiges Essen zu vermeiden.
  5. Naturerfahrungen: Zeit in der Natur zu verbringen und die Umgebung bewusst wahrzunehmen, kann ebenfalls eine Form der Achtsamkeit sein. Das Beobachten von Pflanzen, Tieren oder einfach nur das Hören der Geräusche der Natur kann beruhigend wirken und das Wohlbefinden steigern.

Was kann Achtsamkeit in deinem Leben beeinflussen?

Achtsamkeit kann sich auf eine Vielzahl deiner Lebensbereiche, wie Emotionen, Wohlbefinden, deine Wahrnehmung und die Qualität deiner Gedanken, auswirken.

  • Stressreduktion: Achtsamkeit hilft, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • Emotionale Regulation: Achtsamkeit fördert ein besseres Verständnis und eine gesündere Reaktion auf Emotionen.
  • Steigerung der Lebensqualität: Viele Menschen berichten von einem erhöhten Gefühl der Zufriedenheit und inneren Ruhe.
  • Verbesserung der Selbstwahrnehmung: Es hilft uns, unsere Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen besser zu verstehen und unsere Selbstwahrnehmung zu verbessern.
  • Verbesserung der Konzentration und Produktivität: Achtsamkeit kann uns helfen, unsere Konzentration und Produktivität zu verbessern, indem wir unsere Gedanken und Emotionen besser regulieren können.

Wie könnten deine nächsten Schritte aussehen?

Dinge verändern sich nur, wenn man sich entscheidet, etwas zu tun.

  • Du könntest mit einfachen Achtsamkeitstechniken wie Meditation oder Atemübungen beginnen.
  • Experimentiere mit verschiedenen Achtsamkeitstechniken, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert.
  • Nimm dir regelmässig Zeit für deine Achtsamkeitsübungen (einige Minuten am Tag reichen schon) und baue sie als Routine in deinen Alltag ein.
  • Sprich mit Menschen, die bereits Erfahrungen in Achtsamkeit gemacht haben und hole dir Input, welchen du für dich ausprobieren kannst.
  • Teile deine Erfahrungen mit Achtsamkeit mit anderen und ermutige sie, Achtsamkeit in ihre Selbstfürsorge zu integrieren.

Fazit

Achtsamkeit ist ein kraftvolles Werkzeug in der Selbstfürsorge. Durch die Integration von Achtsamkeitstechniken in den Alltag können wir unser Wohlbefinden erheblich fördern. Indem wir lernen, im Moment zu leben und auf unsere Bedürfnisse zu achten, können wir Stress reduzieren, unsere emotionale Gesundheit stärken und den Weg ebnen, ein erfüllteres Leben führen zu können. Es ist nie zu spät, mit Achtsamkeit zu beginnen – schon kleine Veränderungen können einen grossen Unterschied machen.


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