Die Gedanken, die wir denken, haben eine immense Macht über unser Leben. Sie formen unsere Wahrnehmung, beeinflussen unsere Entscheidungen und prägen unsere Emotionen. Besonders negative Gedanken können wie ein Schatten über unserem Alltag liegen und uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Macht der Gedanken auseinandersetzen, den Einfluss negativer Gedanken auf unser Leben untersuchen und Lösungsansätze erlernen, um diese Gedanken zu erkennen, zu unterbrechen und ihnen vorzubeugen.
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Der Einfluss negativer Gedanken auf das Leben
Negative Gedanken sind oft selbstkritisch, pessimistisch oder ängstlich. Damit du sie unterscheiden und einen Anhaltspunkt für ihren Ursprung bekommst, habe ich dir ein paar Beispiele aufgeschrieben:
- Selbstzweifel: „Ich bin nicht gut genug.“ oder „Ich werde das niemals schaffen.“
- Pessimismus: „Es wird sowieso schiefgehen.“ oder „Ich kann eh nichts Positives erwarten.“
- Ängste: „Was ist, wenn ich versage?“ oder „Was werden die anderen über mich denken?“
Emotionale Auswirkungen
Negative Gedanken können Auslöser für eine Vielzahl von emotionalen Problemen sein. So können sie zu chronischem Stress und Angstzuständen führen. Diese Emotionen können sich sowohl auf die mentale als auch auf die körperliche Gesundheit auswirken. Stress ist in der Evolution als „Lebensretter“ konzipiert worden und wird auch als „Fight or Flight“ Reaktion bezeichnet. Dadurch schüttet der Körper Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol aus. Das führt unter anderem zu einem schnelleren Herzschlag, der Blutdruck steigt, Muskeln spannen sich an, und der Körper setzt mehr Energie frei. Perfekt also um eine brenzliche Situation zu überleben. Doch wenn dies zu einem Dauerzustand wird, leidet der Körper und gesundheitliche Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und psychische Erkrankungen können entstehen. Auf psychischer Ebene kann es zu depressiven Verstimmungen, Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen kommen. Doch auch das Mindset wird durch negative Selbstgespräche in Mitleidenschaft gezogen und unser Selbstwertgefühl somit erheblich beeinträchtigt. Wir beginnen, uns selbst zu kritisieren und uns mit anderen zu vergleichen, was zu einem Teufelskreis aus Unzufriedenheit führt.
Einfluss auf Entscheidungen
Negative Gedanken beeinflussen nicht nur unsere Emotionen, sondern auch unsere Entscheidungen. Wenn wir von Selbstzweifeln oder Ängsten geplagt werden, neigen wir zu zögerlichem Handeln und könnten so einmalige Gelegenheiten verpassen. Aus Angst zu scheitern werden neue Herausforderungen nicht angenommen oder Risiken aus dem Weg gegangen, aus Angst davor zu scheitern. Doch diese braucht es, um durch Erfolgserlebnisse zu einem stärkeren Selbstbewusstsein zu gelangen. Dies werden wir in einem späteren Blogbeitrag noch intensiver beleuchten.
Ein weiteres Feld worauf negative Gedanken Einfluss haben können sind unsere sozialen Bindungen. Durch Isolation und Rückzug aus dem sozialen Umfeld, Beziehungen und Freundeskreisen können diese schwer belastet werden und im schlimmsten Fall zu einem Bruch kommen. Ohne Rückhalt oder Unterstützung fällt es jedoch den meisten Menschen schwer, ihre Komfortzone zu verlassen, wodurch der Status quo nicht hinterfragt wird. Somit würde statt nach Wachstum und Veränderung zu streben, Platz für Stagnation gemacht werden.
Lösungsansätze zur Erkennung und Unterbrechung negativer Gedanken
1. Achtsamkeit und Selbstbeobachtung
Der erste Schritt zur Überwindung negativer Gedanken ist, sich ihrer bewusst zu werden. Achtsamkeitstechniken können helfen, die eigenen Gedanken zu beobachten, ohne sie jedoch zu bewerten.
- Meditation: Regelmässige Meditationspraxis kann helfen, den Geist zu beruhigen und negative Gedankenmuster zu erkennen. Leider sind die Vorbehalte gegen Meditationen sehr gross, weshalb wir uns in einem späteren Blogartikel noch intensiver mit den Möglichkeiten auseinandersetzen werden. Wer bereits neugierig ist und mehr erfahren möchte, dem empfehle ich von Peter Beer, Meditation: Stress und Ängste loswerden und endlich den Geist beruhigen.
- Tagebuch führen: Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf. Dies kann helfen, Muster zu erkennen und negative Gedanken zu identifizieren. Nachdem du mehrere Wochen lang die Seiten des Tagebuchs an den meisten Abenden gefüllt hast, solltest du dir die Zeit nehmen, sie in Ruhe einmal durchzugehen. Notiere dir Auffälligkeiten und Wiederholungen, um Parallelen zwischen den Ereignissen zu finden. Vielleicht kannst du schon nach kurzer Zeit den ein oder anderen Trigger identifizieren.
2. Kognitive Umstrukturierung
Ich selbst bin ein Freund der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie bietet Techniken zur Umstrukturierung negativer Gedanken. Hier sind einige Schritte, die du für dich ohne grossen Aufwand ausprobieren kannst:
- Identifiziere den negativen Gedanken: Achte darauf, welche Gedanken dir immer wieder durch den Kopf gehen.
- Hinterfrage den Gedanken: Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Gibt es Beweise dafür? Was würde ich einem Freund sagen, der diesen Gedanken hat? Um diesen Schritt richtig umzusetzen, musst du wirklich gnadenlos ehrlich mit dir sein. Ich habe in manchen Situationen, nachdem ich mir die Frage stellte, festgestellt, wie unrealistisch und gerade zu absurd solche Gedanken waren, sind sie erstmal demaskiert.
- Formuliere den Gedanken um: Ersetze den negativen Gedanken durch eine realistischere oder positivere Sichtweise. Als Beispiel: Anstatt „Ich werde versagen“ könntest du denken „Ich werde mein Bestes geben und aus meinen Erfahrungen lernen.“
3. Positive Affirmationen
Positive Affirmationen sind kraftvolle Werkzeuge, um negative Gedanken zu ersetzen. Wiederhole täglich positive Sätze, die deine Stärken und Fähigkeiten betonen. Wichtig ist, dass du sie positiv, in der Gegenwart und in der Ich-Form formulierst, damit sie sich in deinem Unterbewusstsein festsetzen können. Beispiele sind:
- „Ich bin fähig und stark.“
- „Ich verdiene es, glücklich zu sein.“
- „Ich lerne und wachse mit jeder Herausforderung.“
Vorbeugung negativer Gedanken
1. Umgebungsfaktoren
Die Umgebung, in der wir leben und arbeiten, hat einen großen Einfluss auf unsere Gedanken. Um negative Gedanken vorzubeugen, schaffe eine positive Umgebung:
- Umgebe dich mit positiven Menschen: Verbringe Zeit mit Menschen, die dich in deinen Vorhaben unterstützen und inspirieren.
- Reduziere negative Einflüsse: Achte darauf, wie viel Zeit du mit negativen Nachrichten oder sozialen Medien verbringst. Setze Grenzen, um dich vor übermäßiger negativer Energie zu schützen.
2. Gesunde Lebensgewohnheiten
Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, die mentale Gesundheit zu fördern und negative Gedanken zu reduzieren:
- Bewegung: Regelmässige körperliche Aktivität setzt Endorphine frei, die das Wohlbefinden steigern.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann sich positiv auf die Stimmung auswirken. Achte darauf, genügend Nährstoffe zu dir zu nehmen.
- Schlaf: Ausreichend Schlaf ist entscheidend für die mentale Gesundheit. Achte darauf, genügend Ruhe zu bekommen.
3. Stressbewältigung
Lerne, mit Stress umzugehen, um negative Gedanken zu reduzieren.
- Entspannungstechniken: Praktiziere Yoga, Atemübungen oder progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen.
- Hobbys und Interessen: Finde Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dir helfen, den Kopf freizubekommen.

Fazit
Die Macht der Gedanken ist unbestreitbar. Negative Gedanken können unser Leben erheblich beeinflussen, unsere Entscheidungen einschränken und unser emotionales Wohlbefinden beeinträchtigen. Doch es gibt Wege, diese negativen Denkmuster zu erkennen, zu unterbrechen und ihnen vorzubeugen. Durch Achtsamkeit, kognitive Umstrukturierung, positive Affirmationen und gesunde Lebensgewohnheiten können wir die Kontrolle über unsere Gedanken zurückgewinnen und ein erfüllteres Leben führen. Denke daran: Du bist nicht deine Gedanken. Du hast die Macht, sie zu verändern und dein Leben aktiv zu gestalten.
Dieses Sprichwort von Buddha war mir ein wichtiger Motivator: „Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“ Sie werden zu unserer Realität!


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